Vermisste und gesuchte Personen gehören zum Alltag der Polizei. Fast täglich hört und liest man Suchmeldungen in den Medien, bei denen orientierungslose Personen nicht aufzufinden sind.
Neben der Sucharbeit durch Polizei und Feuerwehr werden auch Rettungshundestaffeln der Hilfsorganisationen alarmiert. Zur Unterstützung der Suche kommen Flächensuchhunde zum Einsatz, die z.B. Waldgebiete großflächig und sehr schnell mit ihrem Hundeführer durchsuchen können. Diese Hunde arbeiten eigenständig und mit hoher Geschwindigkeit auch in unwegsamen Geländen und in für den Menschen kaum zu durchdringendem Unterholz.
Aufgabe der Hundeteams ist, den Vermissten so schnell wie möglich zu finden, um auch rechtzeitig dem in Not geratenen Menschen helfen zu können.
Der Hund wird darauf trainiert, den „Geruch Mensch“ in einer Hochwindsuche aufzunehmen und auszuarbeiten, wo er sich aufhält. Es müssen alle Menschen, die sich in diesem Areal aufhalten und einem bestimmten antrainierten „Opferbild“ entsprechen, dem Hundeführer mittels Bellen oder Rückverweisen angezeigt werden. Das sind z.B. liegende, hockende aber auch hängende Personen. Laufende Personen gelten erst einmal nicht als potentiell vermisste Personen für den Hund.
Es wird versucht dieses Schema, der sich fortbewegenden Personen auch bei der Flächensuchhundausbildung zu integrieren, was aber ein schwieriges Unterfangen bedeutet, da bei einem Realeinsatz sehr viele Suchkräfte sich in dem zu durchsuchenden Gebiet aufhalten.
In Ortschaften und städtischen Gebieten können diese freilaufenden Hunde zudem ihre Sucharbeit nicht aufnehmen, da sie zum Einen nicht wissen können, auf welchen Menschen sie nun verweisen sollen und zum Anderen die Gefahr des Autoverkehrs dieses Unterfangen gar unmöglich macht.
Um diese Lücke nun zu schließen, werden seit kurzer Zeit in Europa vermehrt die sogenannten Mantrailer ausgebildet und eingesetzt, die kein Opferbild benötigen und gemeinsam mit dem Hundführer gezielt die (Geruchs)Spur einer ganz bestimmten Person an der langen Leine aufnehmen.
Eigentlich wurde diese Methode der Personensuche lange Zeit in Europa praktiziert, aber geriet im letzten Jahrhundert in Vergessenheit.
Seit Jahrzehnten in den USA erfolgreich ausgeübt, ist das Mantrailing nun wieder als Ergänzung zu allen Suchmaßnahmen zurückgekehrt nach Deutschland.
Unverständlicherweise ist es immer noch nicht sehr verbreitet im deutschen Rettungshundewesen, und auch das Potential, das in dieser Arbeit steckt, wird leider oftmals unterschätzt oder gar angezweifelt.